Stopp dem Wettrüsten in den Alpen

Eine große Mehrheit der Österreicherinnen undÖsterreich lehnen den weiteren Ausbau von Ski-Infrastruktur in den Alpen ab. „Alpen sind kein Privatbesitz, und auch nicht zur Profitgewinnung da. Das exzessive Wettrüsten in den Alpen muss
aufhören, die Tourismuswirtschaft muss umdenken und stattdessen auf Qualität statt Quantität setzen“, forderte kürzlich die Tourismussprecherin der Grünen, Barbara Neßler, anlässlich einer vom WWF präsentierten Umfrage. Demnach sprechen sich 87 Prozent der Österreicher*innen gegen einen weiteren Ausbau von Ski-Gebieten in bislang unverbauten Bergregionen aus und 64 Prozent sind generell für den Ausbaustopp von Seilbahnen.

Die Bevölkerung, vor allem in Vorarlberg, Tirol und Salzburg hat den Wachstumswahn lange mitgetragen. Mittlerweile leidet sie aber zum Teil unter den Auswüchsen des Tourismus. Einheitliche Chaletdörfer, Verkehrschaos, überteuerte Wohnungspreise, Ballermann in den Alpen – fernab von dem, was einmal Urlaub in den Bergen war. Er hat sich zu einem Gegenpol zur einheimischen Bevölkerung entwickelt und das wird von einem Großteil der Menschen nicht mehr goutiert.

Wenn wir aus der Corona-Krise etwas mitnehmen wollen, dann ist es die Erkenntnis, dass unser Wintertourismus langfristig nur funktionieren wird, wenn die Natur nicht darunter leidet, die
Bevölkerung davon profitiert und Wertschöpfung durch Qualität erzielt wird, die nicht gegen die Natur arbeitet, sondern in Respekt vor ihr.